Die Frage, ob eine Split-Wärmepumpe oder eine Monobloc-Wärmepumpe die bessere Lösung ist, gehört zu den häufigsten Themen bei Modernisierung und Neubau. Beide Systeme haben sich technisch in den letzten Jahren stark weiterentwickelt und erfüllen die Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes, der BAFA-Förderung sowie der EU-F-Gas-Regulierung.
Trotzdem unterscheiden sie sich deutlich in Aufbau, Installation, Betrieb und Wartung. Dieser Beitrag stellt alle Fakten vollständig und strukturiert gegenüber.
1. Technischer Aufbau: Die grundlegenden Unterschiede
Split-Wärmepumpe
Eine Split-Wärmepumpe besteht aus zwei getrennten Einheiten:
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Außeneinheit: Verdampfer, Ventilator
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Inneneinheit: Kompressor, Verflüssiger, Steuerung
Zwischen beiden Einheiten verlaufen Kältemittelleitungen, über die der energetische Austausch erfolgt.
Die Installation erfordert eine F-Gas-zertifizierte Fachkraft, da der Kältekreis im Gebäude verlegt wird.
Monobloc-Wärmepumpe
Ein Monobloc ist ein geschlossenes System.
Alle Komponenten (Verdichter, Verdampfer, Verflüssiger) sitzen in der Außeneinheit.
In das Gebäude führen nur Heizwasserleitungen, kein Kältemittel.
Vorteil:
Der gesamte Kältekreis ist im Werk hermetisch geschlossen, was den Installationsaufwand reduziert.
2. Installationsaufwand und Anforderungen
Split-Anlagen
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Installation von Kältemittelleitungen notwendig
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Inbetriebnahme nur durch F-Gas-zertifizierte Fachbetriebe
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Höhere Anforderungen an Isolierung und Dichtheit
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Technisch flexibler, aber komplexer
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Leitungswege bis 20–30 Meter möglich (je nach Hersteller)
Monobloc-Anlagen
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Kältekreis werkseitig geschlossen
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Keine F-Gas-Zertifizierung notwendig
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Montage deutlich schneller (1–3 Tage)
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Leitungswege sollten kurz und geradlinig sein
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Minimales Risiko von Kältemittelverlusten
3. Betriebssicherheit und Wartungsaufwand
Split
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Regelmäßige Kontrolle der Kältemittelleitungen notwendig
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Störungsanfälligkeit abhängig von Installationsqualität
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Höherer Wartungsaufwand, da Innen- und Außenkomponenten getrennt arbeiten
Monobloc
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Geschlossener Kältekreis nahezu wartungsfrei
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Wartung beschränkt sich auf Hydraulik und Regelung
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Einfache Fehlerdiagnose, geringere Betriebskosten
Fazit Betriebssicherheit:
Monobloc-Systeme gelten als deutlich robuster, da sie weniger anfällige Elemente im Außenbereich besitzen.
4. Effizienz im Betrieb (JAZ / SCOP)
Sowohl Split- als auch Monobloc-Systeme erreichen 2025 sehr ähnliche Effizienzwerte.
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JAZ Split: 3,5–4,5
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JAZ Monobloc: 3,5–4,5
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JAZ mit R290 (beide Systeme): bis 5,0 im Neubau
Die Effizienz hängt nicht primär vom System, sondern von:
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Vorlauftemperatur
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Heizflächen
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Dämmstandard
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Hydraulischem Abgleich
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Taktrate
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Aufstellort
Ein korrekt ausgelegtes Monobloc-System kann genauso effizient arbeiten wie eine hochwertige Split-Anlage.
5. Lautstärke im Betrieb
Split
Da der Kompressor in der Inneneinheit sitzt, ist die Außeneinheit sehr leise.
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Außengerät: 34–42 dB(A)
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Inneneinheit: leichte Kompressor-Geräusche (nicht störend)
Monobloc
Kompressor arbeitet im Außengerät.
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Außengerät: 38–48 dB(A)
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Moderne R290-Geräte oft unter 42 dB(A)
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Schallschutzmaßnahmen optional
Fazit Geräuschentwicklung:
Split-Geräte sind tendenziell leiser im Außenbereich, Monobloc-Geräte leiser im Innenbereich.
Der Unterschied ist in der Praxis meist gering, da moderne Außeneinheiten beider Systeme deutlich gedämpft arbeiten.
6. Leitungswege und Platzbedarf
Split
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Flexible Leitungsführung
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Ideal bei Technikräumen weiter entfernt vom Aufstellort
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Ermöglicht versteckte Aufstellung
Monobloc
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Leitungswege sollten kurz gehalten werden
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Optimal bei Installationen direkt am Gebäude
Empfehlung:
Bei komplexen Grundrissen oder langen Leitungswegen ist die Split-Technik vorteilhaft.
Bei klassischen EFH-Grundrissen ist der Monobloc meist die bessere Wahl.
7. Frostschutz und Betriebsrisiken
Split
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Kältemittelkreislauf frostfrei
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Heizkreislauf im Innenbereich geschützt
Monobloc
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Heizwasserleitungen verlaufen zwischen Außen- und Innenbereich
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Frostschutzventile oder Frostschutzmittel notwendig
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Bei Stromausfall mögliche Risiken – jedoch technisch lösbar
Das Risiko von Frostschäden bei Monobloc-Systemen ist bei moderner Installation sehr gering, aber technisch real vorhanden.
8. Kostenvergleich (Stand 2025)
| Kategorie | Split | Monobloc |
|---|---|---|
| Materialkosten | ähnlich | ähnlich |
| Installation | höher | niedriger |
| Inbetriebnahme | teurer | günstiger |
| Wartung | teurer | günstiger |
| Gesamtpreis | +800 bis +1.500 € | günstiger |
Die Installation ist bei Split systembedingt teurer, weil F-Gas-Fachpersonal und zusätzliche Prüfungen notwendig sind.
9. Förderung und rechtlicher Rahmen
Die BAFA-Förderung unterscheidet nicht zwischen Split und Monobloc.
Beide Systeme können bis zu 70 % Förderung erhalten, abhängig von:
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Grundförderung
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Geschwindigkeitsbonus
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Einkommensbonus
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Kältemittelbonus
Für den Bonus „natürliches Kältemittel“ müssen Split- und Monobloc-Anlagen R290 oder ein anderes natürliches Kältemittel verwenden.
2025 ist R290 im Markt der Standard, bei beiden Systemen.
10. Einsatzbereiche: welche Lösung passt wohin?
Split ist sinnvoll bei:
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sehr engen Grundstücken
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schallkritischen Nachbarsituationen
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langen Leitungswegen
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Gebäuden mit Technikräumen im Obergeschoss
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Dachinstallationen oder Fassadenmontagen
Monobloc ist sinnvoll bei:
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Einfamilienhäusern
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kurzer Distanz zwischen Technikraum und Außengerät
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Planungssicherheit, geringer Komplexität
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Wunsch nach geringer Wartung
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schneller Modernisierung
11. Fazit: Welche Wärmepumpe ist besser?
Beide Systeme funktionieren technisch hervorragend und sind 2025 gleichwertig im Betrieb. Die beste Wahl hängt nicht vom Gerät, sondern vom Gebäude ab.
Split ist besser, wenn:
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die Außeneinheit außergewöhnlich leise sein muss
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lange Leitungswege notwendig sind
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komplexe Gebäudestrukturen vorliegen
Monobloc ist besser, wenn:
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eine robuste, wartungsarme und schnelle Lösung gewünscht wird
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die Installation in kurzer Zeit erfolgen soll
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geringe Betriebskosten Priorität haben
HeatGreen setzt je nach Gebäudetyp beide Systeme ein und wählt immer die Lösung, die technisch und wirtschaftlich am besten passt.


